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1 April 2015

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 April 1, 2015
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Projektmanagement: Gantt-Diagramm

Woran Onlinemarketing-Projekte immer wieder scheitern

 

Ich war gespannt wie ein Flitzebogen. Das Konzept stand, Texte online gestellt, Termine und Verantwortlichkeiten mehrfach gecheckt. Alle E-Mails und Webseiten getestet. Es konnte losgehen. Endlich auf den Knopf drücken und die E-Mail raussenden, die der Welt die Kunde von dieser neuen DVD brachte. Dieser Film könnte so manches Leben positiv verändern. Endlich ist es soweit! Und… KLICK.

 

Nun hieß es, Öffnungs-, Klick- und Verkaufsraten checken, Kundenanfragen beantworten, Notfallreparaturen…

 

Die Reaktionen überrollten uns förmlich. Erste Reaktion der Mitarbeiter: „Die vielen E-Mails, der ganze Aufwand… damit haben wir nicht gerechnet!“ Und das, obwohl der Ablaufplan mit allen mehrfach durchgesprochen wurde.

 

Was diesem entscheidenden „Klick“ vorausging…

 

Planung. Korrekturen. Planung. Änderungen. Änderungen. Änderungen. Chaos. Startschuss 😉

Das ist der ganz normale Wahnsinn bei Productlaunches (Einführung neuer Produkte) und allen anderen Onlinemarketing-Projekten. Nach der Konzeption der Strategie geht es ins Projektmanagement: Termine, Ressourcen, Zuständigkeiten, Produktdetails, Umsetzungsdetails.

 

Dafür sollten Sie sich viel Zeit nehmen!

 

Bei obigem Projekt blieben knapp 3 Monate Vorlauf, um das Konzept und alle Texte (E-Mail-Kampagnen, Blogbeiträge, PR, Opt-in-Page, Salespage, Transfer-E-Mails, Shoptexte etc.) zu erstellen und die ganzen Prozesse aufzubauen, die den Ablauf sicherten, den Shop vorbereiten, das Produkt physisch bereitstellen und Bundles mit wechselnden Boni für die Aktion zur Produkteinführung packen,…

 

Uferlos viel Arbeit, die organisiert werden muss. Eigentlich viel zu wenig Zeit. Aber nicht nur deshalb knackte es im Gebälk und das Projekt wuchs sich zu einer besonderen Herausforderung aus. Das ist übrigens in gewisser Weise bei allen größeren Projekten so ;-). Was den Erfolg hin und wieder ins Wanken zu bringen drohte, war außerdem in erster Linie:

Verzweiflung

 

  • mangelnde Kommunikation untereinander,
  • falsche bzw. unklare Informationen über parallele Abläufe und Aktionen,
  • zu wenig Identifikation und Involvierung seitens der Führung und der an der Umsetzung Beteiligten.

 

 

Ich durfte viel lernen…

 

Die 4 häufigsten Erfolgsverhinderer von Onlinemarketing-Projekten

 

Diese Erfahrungen habe nicht nur ich in verschiedenen Projekten machen dürfen. Die Beratungsgesellschaft PwC beobachtet seit Jahren Gründe für das Scheitern von Projekten. Ihre Ergebnisse und weitere Studien haben als „Dauerbrenner“ folgende Ursachen ermittelt:

 

  1. schlechte Planung und Abstimmung zu Beginn des Projektes,
  2. Änderungswünsche/ fehlende Unterstützung durch die Auftraggeber während des Projektes,
  3. unzureichende Ressourcen,
  4. mangelhafte Kommunikation im Projekt (vor allem zwischen Führung und Ausführenden).

Wie bekommen Sie Ihre Onlinemarketing-Projekte in den Griff?

 

Zeichnen Sie Ihre Erfahrungen auf! Dann wissen Sie, was Sie beim nächsten Projekt besser machen können. Tauschen Sie sich mit allen Beteiligten schon während des Projektes und danach aus, welche Bedürfnisse und Ziele da sind, wo es Fragen und Unklarheiten gibt. Fragen kommen oft erst beim Tun. ACHTUNG! Der Teufel steckt wirklich im Detail.

 

Wichtig ist auch, im Auge des Sturms cool zu bleiben. Gar nicht so einfach im Chaos. Aber Perfektionismus und blinder Aktionismus helfen nicht weiter. Schlechte Stimmung und Schuldzuweisungen, wenn etwas schief läuft, erst recht nicht. Motivieren Sie sich, die Auftraggeber und Mitarbeiter bzw. Umsetzungs-Partner immer wieder.

 

TippBeherzigen Sie das Pareto-Prinzip (80/20-Regel). Fragen Sie sich, was zielführend ist und was nett wäre, aber nicht zwingend notwendig ist. Flexibilität ist wohl die wichtigste Eigenschaft, die größere Projekte erfordern.

 

Kommunizieren Sie regelmäßig und bei Problemen zeitnah mit allen Beteiligten, z.B. via Skype. Nur, wenn alle wissen, was läuft und was laufen sollte, minimieren sich die Schnittstellen-Probleme. Kalkulieren Sie von Beginn an Risiken und Fehler ein. Sie kommen garantiert und fressen Zeit und Nerven.

 

Nutzen Sie praktische Tools zum Projektmanagement, um jederzeit Ablauf, Zuständigkeiten und Fortschritt des Projektes im Blick zu haben. Dafür gibt es auch für kleine Unternehmen durchaus preiswerte und kostenfreie Software-Lösungen, wie z.B.

 

wrike

smartsheet

onedesk

deskaway

projectdesk

 

oder Sie nutzen Excel-Tabellen, Mindmaps oder Pinwand dafür, wie es Claudia Ressel empfiehlt. Das Wichtigste, was alle wissen müssen:

 

Wer? Macht was? Bis wann? Was kostet es?

 

Was Sie außerdem vorher bedenken sollten:

Welche Schwierigkeiten könnten auftreten? Wie lösen Sie die? Welche Alternativen gibt es bei Ausfall von Ressourcen oder Personal? Wie gehen Sie mit Mitstreitern, aber auch Kunden um, wenn es doch zu Pannen kommt? Sie können zum Beispiel entsprechende E-Mails und Social-Media-Posts vorbereiten.

 

Im konkreten Fall Productlaunch wissen Sie selten genau, wann Ihr Schnellstartbonus aufgebraucht ist, wie viele Bestellungen tatsächlich in welchem Zeitraum eingehen. Ob es unverhoffte Downloadprobleme oder Hürden im Bestellprozess gibt. Ich kann Ihnen nur dringend empfehlen: wappnen Sie sich für alle Eventualitäten, die Ihnen einfallen! Halten Sie ggf. alternative Boni bzw. Produkt-Bundles bereit.

 

Eines durfte ich in den letzten Jahren hart aber herzlich lernen: Bei allen Projekten gilt als oberste Regel – egal, was passiert:

 

RUHE BEWAHREN! 😉

 

Fotos: pixelio.de

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Martina Roters
27. April 2015 18:27

Wie wahr, wie wahr!
Noch ein Tipp:
Sie sind nicht gern gesehen, die „Unkenrufer“, die „Katastrophentheoretiker“.
Doch in diesem Kontext sind diese Zeitgenossen, die sich ausmalen, was schief gehen könnte, Gold wert.
Wenn es ans Eingemachte geht, dann nützt eben kein joviales „Es wird schon gut gehen“.
Man braucht IMMER einen Plan B. Und eben nicht erst dann, wenn man ihn BRAUCHT!

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