Ständig plagen wir uns – statt mit Texten selbst – mit Self-Promotion herum, entwerfen und optimieren z.B. Adwords, schreiben hoffnungsfroh ausgefeilte Angebote und – seien wir ehrlich, es wurmt uns doch, dass manch undankbare Möchtegern-Auftraggeber diese noch nicht einmal mit einer kurzen Antwortzeile honorieren.
Kurz – die Akquise ist ein Kreuz – jedenfalls für mich. Dass es auch GANZ ANDERS geht, habe ich gerade erfahren und einen der schönsten Aufträge meiner Texterkarriere an Land gezogen. Alles begann damit, dass ich…
…diesmal nicht am 30-jährigen Abiturtreffen teilnehmen konnte (Es findet immer ein paar Hundert Kilometer von meinem Wohnort statt).
Umso dankbarer war ich, dass sich jemand die Mühe machte, ein paar Fotos vom Treffen rundzuschicken. Höflich bedankte ich mich dafür mit einem Zweizeiler – gänzlich ohne irgendwelche Hintergedanken.
Als nächstes trudelte eine aktualisierte Adressenliste der ehemaligen Schulkameradinnen ein und ich kam aus purer Neugier auf die Idee, doch mal die Namensliste mit Xing zu vergleichen. Vielleicht hatte sich ja noch eine (teil)selbständig gemacht? (Im Hinterkopf spukte dabei wohl ein leiser Gedanke zu möglichen Kooperationen herum).
Bei ganz wenigen Namen wurde ich fündig und habe zweien eine Kontaktanfrage mit kurzem Gruß geschickt. EINE davon war dieselbe Schulfreundin, die auch die Fotos gemacht hatte. Auf mein „Check me out!“ kam eine Mail, aus der ich kurz zitiere um zu zeigen, wie einfach und umwerfend Nahfeld-Akquise ist: …“ ich erkenne dich so derart darin wieder als die klassenbeste, die du immer warst! dieser unbedingte leistungsanspruch an dich, perfektion abzuliefern, kommt über diese authenthische, flotte und hochintelligente präsentation – zu mindest bei mir- total an!“.
Andrea stellte gerade ein Webprojekt auf die Beine und war bisher noch nie auf die Idee gekommen, dass man dafür auch einen professionellen Texter brauchen könnte. Vielleicht eine Art Lektorat, ja…
Kurz und gut – eins führte zum anderen und ich machte erst einen Vertrag über Webtextoptimierung, dann folgte ein zweiter für die unvermeidliche Pressemeldung, dann eine Präsentation für die Buchmesse, dann ein Flyer, dann ein Podcast-Skript und schließlich brauchten wir noch optimierte System-E-Mails, damit sich kein „Bruch“ in die Ansprache der InteressentInnen schleicht und und und…
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Es wird in ein paar Tagen auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt und ich kann www.pirondella.de allen, die Bücher lieben, wirklich rückhaltlos empfehlen – und das nicht nur, weil ich als Texterin am Projekt beteiligt war.
Fazit: Manchmal liegt das Gute so nah: Menschen, die uns eh schon kennen, brauchen wir von unserer Seriosität und unserer Leistungsbereitschaft nicht mehr zu überzeugen.
PS: Der einzige Pferdefuß bei dieser Art von Akquise ist das Risiko, dass Auftrag und ein eventuell darüber hinausgehendes, privates Engagement, (in vorliegendem Beispiel in Form von Marketingberatung) schwer zu trennen sind. Doch gerade unter FreundInnen oder guten Bekannten sollte es kein Problem sein, die sonst auch üblichen schriftlichen Verträge zu schließen, dann weiß jede/r genau, woran er/sie ist.
Liebe Martina,
wunderbar! Fast wäre ich versucht, mein Profil bei Pirondella einzugeben. Ich liebe Bücher verschiedenster Couleur und mir fehlt häufig genau diese Art von Austausch, die Du so schön beschrieben hast (und gutes Essen liebe ich auch …). Doch wenn ich in mich hinein horche, muss ich einsehen: Es ist besser, mich zurückzunehmen. Es ist eine Frage der Prioritätensetzung und letztlich der Vernunft.
Ich bin davon überzeugt, diese Projekt wird laufen. Es ist die konsequente Fortführung von Elke Heidenreichs überaus erfolgreicher Sendung "Lesen!"
Esther
Kommentare
1