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15 Mai 2008

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 Mai 15, 2008
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Kategorie Werbetexter

Intuitiv neigt man dazu, lange Werbetexte – und in Deutschland gilt ja alles über 4 Seiten schon als extrem lang – als Gehirn- und Umweltverschmutzung anzusehen, ja mehr noch als Kostentreiber und (noch schlimmer!) als Responsekiller!

Auf den ersten Blick erscheint das auch logisch, denn „wir“ putzen uns vor dem Kleiderschrank die Zähne (Hardliner machen dabei noch Kniebeugen zur Diabetes-Vorbeugung!), „wir“ checken die erste Runde E-Mails während des Frühstücks und hören im Auto MP3s zur Weiterbildung.

Was um alles in der Welt sollen wir da mit langen Texten?

Jetzt kommt der Hammer:

Sie wirken.

Wir sagen, wir mögen sie nicht, lassen uns aber doch faszinieren.

Wie sonst bringen wir es fertig, trotz der soeben beschriebenen Alltagshektik 500 bis 1000-Seiten lange Harry-Potter-Bücher zu lesen? (Ich hab’ die Seitenzahl nachgeprüft und musste meine Schätzung verdoppeln!). Weil gute Texte uns fesseln, weil sie uns gute Gefühle verschaffen, so dass ich persönlich ganz kratzbürstig werde, wenn ich aus dem Lesen herausgerissen werde.

Man meint es nicht, aber lange Texte sind auch für die Werbung besser.  Zahlen lügen nicht:
Kürzlich legten  drei amerikanische Top-Texter in einem Newsletter-Interview* offen, womit sie ihre größten Erfolge erzielen:

John Fordes erfolgreichster Werbetext hatte 32 Seiten! (Tausende Abonnenten für einen Newsletter über Rohstoff-Investionen). Und seit Jahresbeginn läuft ein neuer 24-Seiter von ihm, der bereits 1,3 Mio.$ Umsatz gebracht hat.

Mike Palmers bestes Werbepackage ist ein 52-seitiger Bookalog (entspricht etwa 25 Seiten Werbebrief).

Und Paul Hollingsheads erfolgreichster Text hat 24 Seiten, wobei  er betont,  dass die meisten seiner Erfolgstexte  zwischen 20 und 24 Seiten haben.
(*The Golden Thread, Issue #324, 7. April 2008)

Woher kommt dieses kontra-intuitive Ergebnis und was muss man beachten, wenn man in die Fußstapfen solcher Textergrößen treten will?

Keine Angst, ich lass euch nicht “verhungern”. Aber es gibt da so eine Theorie, die besagt: „Keiner weiß soviel wie alle“. Das möchte ich gern mal ausprobieren. Schreibt im Kommentar doch mal alles, was Euch spontan dazu einfällt…

Mal sehen, ob ich dann nächste Woche überhaupt noch eine „Auflösung“ schreiben muss?

Martina Roters

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EstherNestle
Webmaster
16. Mai 2008 10:11

Hmm, ich würde sagen das Gegenteil von der vermessenen Aussage "EINER weiß so viel wie alle". Dieser Eine wäre der absolute Übermensch. Vielleicht so: Je mehr Menschen sich austauschen und Ihr Wissen mit anderen teilen, desto mehr know-how entsteht in der Gesamtheit? a) Der Einzelne profitiert vom Wissen der anderen und b) Synergie-Effekte beleben wiederum alle.Oder aber ich packe in ein Mailing das Wissen möglichst vieler Testimonials rein (gemäß dem Grundsatz, dass nur die Gesamtheit bzw. die Meinung vieler beim Leser zählt…) und komme so ruckzuck auf einen Umfang von 32 Seiten?!? Wäre doch mal interessant zu sehen, wieviele Brief-Seiten ein… Weiter lesen »

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