Ich war wie vom Donner gerührt, als ich heute meine Ausgabe des Fachmagazins direkt marketing erhielt. Die nämlich sah so aus: (sorry für das Amateurfoto):
Ich dachte, mir friert das Blut in den Adern: Was? Wie? Ich hab‘ doch gar nichts… Da stand fett:
Martina Roters:
und drunter etwas kleiner:
One-to-One neben Daniel Craig
Mir fiel im Moment nicht mal mehr ein, wer Daniel Craig ist – mein Hirn konzentrierte sich nur auf die unmittelbare Direktmarketing- Bedeutungszone und durch die Adrenalin- Ausschüttung war an Weiterdenken erst mal nicht zu denken.
Wie hypnotisiert starrte ich das Cover an, das hochglanzstrahlend aus dem noch unversehrten Cellophan zurückgrinste.
Als ich dann auch noch Martina Roters hochkant auf dem Leuchtturm las, und dann noch in einem Untertitel „Kreative in Kuhardt“, war es zuviel des Guten. Mein Wohnort wäre wohl von jedem Mainstream-Redakteur rausgekickt worden.
Mit noch zittrigen Händen riss ich das Cellophan auf und hielt die Lösung in der Hand: Es war nicht das eigentliche Cover des Magazins, sondern ein 8-seitiges „Themenspecial zu AIDA-Pushmarketing“, das täuschend echt oben drauf lag! Was für ein raffinierter Werbegag!
Klar, dass ich mir dann auch weitere Infos zur Bildpersonalisierung angeschaut hab (alphapicture.de). Nur einen Haken hat die Geschichte natürlich: Werbetreibende müssen jetzt sofort zuschlagen und diese Technik einsetzen, denn wir Verbraucher werden uns daran so schnell gewöhnen wie an die personalisierte Anrede.
Das Wort Aufmerksamkeitsdefizit hat heute eine doppelte Bedeutung angenommen: Zum einen filtern wir alle gnadenlos aus, weil wir mit mittlerweile 7000!! Werbebotschaften täglich bombardiert werden (Zwischenruf: Ich persönlich kann die Zahlen kaum glauben. Das wären ja so 8 pro Minute, voausgesetzt, man hätte einen ereignisreichen 16-Std.-Tag).
Zum andern hungern wir alle danach, dass uns jemand Aufmerksamkeit schenkt. Auch das habe ich am eigenen Leib erfahren, als ich mich bei der neuen Personensuchmaschine yasni.de angemeldet habe. Am Anfang bin ich immer wieder hingegangen und hab‘ in kindlicher Faszination meinen Namen eingetippt! (Lt. Siegfried-Vögele-Institut ist der Name der Verstärker Nummer 1)
Kleiner Tipp zum Schluss: Wer ein bisschen Aufmerksamkeit von Freunden und Bekannten haben will, kann seine eigene Bildpersonalisierung unter www.letterjames.com als kostenlose E-card versenden (z. B. seinen Namen als Kreuzberger Graffiti in Szene setzen).
Na denn viel Spass!
Kommentare
0