Es gibt ein paar unverzichtbare Zutaten, die ein Text-Hexenmeister (aka Profitexter) für einen guten Verkaufstext verwendet. Hier mal eine kleine Auswahl:
• eine Headline, die so richtig „knallt“,
• ein intelligenter und überzeugender Einstieg,
• eine lückenlose Argumentationskette,
• eine lebendige, kraftvolle Bildsprache
• ein gelungener Schluss
• ein zwingender Call-to-action
Aber wie zaubert er/sie die Ideen dafür herbei?
Klar, das Universum hängt voller Worte – aber die müssen sich schon zu sinnvollen Galaxien, Sonnen und Planeten verdichten, damit eine verführerische Wort-Schöpfung zustande kommt, die Kunden kaufen lässt.
Meine Antwort darauf: Swipe-Files!
Meine eigene Copywriting-Ausbildung hatte u. a. damit begonnen, dass uns aufgetragen wurde, einen bestehenden, guten Verkaufstext (=Swipe-File) dreimal von Hand(!) abzuschreiben.
„Wie bitte! Wollen die uns ver…gackeiern? Ist das irgendein perfides psychologisches Experiment?“
Oh nein!
Denn später, beim Absolvententreffen, fanden wir heraus, dass die, die nicht nur ihr Zertifikat bekommen hatten, sondern auch zu einem echten bezahlten Auftrag eingeladen worden waren, die Übung tatsächlich durchgezogen hatten.
Möglicherweise wurden ja die Macher meines Copywriting-Kurses von Texterlegende Gary Halbert inspiriert:
„Get yourself a collection of good ads and direct mail pieces and read them aloud and copy them in your own handwriting.“
Manche Kollegen machten die Übung auch später im Geschäft noch regelmäßig (Ich gestehe: Ich habe es nur sporadisch gemacht.)
Aber was ich tatsächlich über die Jahre gemacht habe:
Ich habe mir ein riesiges Arsenal zum Werbetexten zugelegt.
(Ja, es sind auch ein paar Audios und Videos dabei,
aber das weitaus meiste sind tatsächlich Texte, viele davon eben beispielhafte Verkaufstexte!)
Wie man ein Swipe-File richtig nutzt
Eins darf man auf keinen Fall: Aus gut funktionierenden Werbetexten einfach abschreiben. Das nennt man Plagiat und das ist nicht nur verwerflich, sondern auch schlicht illegal.
Aber wenn ich auf der Suche nach einer Headline bin (und das ist bei mir beim Texten der Einstiegspunkt), dann lese ich vorher Hunderte Headlines, die mich inspirieren und schreibe meistens so um die 20 bis 30 Headlines nach bestimmten Mustern.
Und so kommt es dann auch nie zu einer Schreibhemmung.
Manchmal frage ich mich, ob Leute, die über Schreibhemmungen klagen, nicht einfach zu wenig recherchieren.
Wenn ich mich tief in eine Materie hineinknie, dann passiert es einfach, dass ich ständig was notieren muss, was ich später in irgendeiner Form verwenden kann.
Und irgendwie, irgendwann fügt sich alles schließlich zusammen. Und ich habe meine erste Fassung.
Die Qualität erhöhen
Dann beginnt der ausdauernde Teil, der sich für mich in den Härtefällen so anfühlt, als würde ich mental am Bau arbeiten: Das Überarbeiten bis zum letzten Schliff.
Das Schwierigste für mich ist dabei, dass ich mich von Vielem, das ich mit viel Stolz geschrieben habe, wieder trennen muss.
Doch ich stelle mir Fragen wie:
• Ist dieser Abschnitt wirklich nötig, oder lenkt er nur ab?
• Ist eine Formulierung nur meiner texterischen Eitelkeit geschuldet oder verkauft sie tatsächlich?
• Wird die Aufnahmekapazität der Leser vielleicht überstrapaziert?
Wenn ich meinen fertigen Text dann mit Texten aus meinen Swipe-Files vergleiche, dann kristallisiert sich manchmal heraus, dass er noch nicht gut genug ist. Und dann geht es in eine neue Runde…
Was packe ich in meinen (immer noch wachsenden) Werbetexten-Ordner?
Alles, was mir beim Surfen im Netz oder beim Lesen von Newslettern ins Auge springt:
• Erkenntnisse zum Thema Werbetexten
• gute Formulierungen
• ungewöhnliche Fakten, die noch nicht sehr bekannt sind
• ganze Landing Pages, die mich selbst (fast) zum Kaufen gebracht haben
Ein Tipp für alle, die selbst noch keine solchen Schätze gehortet haben:
Hier kann man diverse Anregungen finden:
Vielleicht hilft auch ein Blick auf die Bestseller bei Clickbank oder anderen Verkaufsplattformen . Welchem Verkaufstext verdanken sie Beststeller-Status?
Ein Wort des Dankes
Zum Schluss eine Verneigung in Zitatform vor den Großen unseres Fachs, die Ihre Weisheit so bereitwillig mit jenen geteilt haben, die nach ihnen kommen:
Unser Wissen ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean.
Wenn ich fähig war, weiter zu sehen als andere,
dann deshalb, weil ich auf den Schultern von Riesen stand.
(Isaac Newton)
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